Durch Salmonellen verursachte Infektionen sind rund um die Welt ein ernsthaftes Gesundheitsproblem. Dank langjähriger systematischer Salmonellenabwehr entlang der gesamten Produktionskette tierischer Erzeugnisse sind finnische Lebensmittel in dieser Hinsicht sicherer als die Produkte vieler anderer europäischer Länder.
Auch Tierkrankheiten sind in Finnland dank konsequenter Vorbeugung selten. Zur Gesundheit des Viehbestandes tragen nicht zuletzt der relativ große Abstand zwischen den Höfen und der geringe Transportbedarf bei. Außerdem ist die Tierdichte geringer als auf den meisten mitteleuropäischen Höfen.
Auch das Klima und die isolierte Lage Finnlands tragen zum hohen Gesundheitsniveau des Viehbestands bei.
Schon zum Zeitpunkt des EU-Beitritts war die Salmonellenprävention in Finnland vorbildlich. Die außergewöhnliche Seltenheit von Salmonellenbefall ist unter anderem einem speziellen landesweiten Überwachungsprogramm zu verdanken. Bei den EU-Beitrittsverhandlungen wurde Finnland die Ausnahmeregelung zugestanden, dass Frischfleisch von Schwein, Geflügel und Rind nur unter der Bedingung importiert werden darf, dass es im Ursprungsland kontrolliert wurde und nachweislich salmonellenfrei ist. Auch ausländische Hühnereier dürfen nur von nachweislich salmonellenfreien Höfen bezogen werden. Dieses Zugeständnis spiegelt die hohe Wertschätzung, die Finnlands Salmonellenpolitik innerhalb der EU genießt.
Das finnische Salmonellenüberwachungsprogramm erstreckt sich sowohl auf die lebenden Nutztiere als auch auf Lebensmittel tierischen Ursprungs. Festgestellter Salmonellenbefall wird unverzüglich und systematisch nach gesetzlichen Vorschriften eliminiert. Ähnliche Programme existieren auch in Schweden und Norwegen.
Im Kontrollumfang inbegriffen sind Rinder, Schweine, Geflügel, deren Fleisch sowie Hühnereier. Finnlands Selbstverpflichtung, eventuelle Salmonellenvorkommen auf unter ein Prozent des Bestandes zu begrenzen, gilt für alle Arten und Sorten. In Geflügelmast und Eierproduktion erstreckt sich die Kontrolle der Produktionskette bis auf die Eltern- und Großelterngeneration der lebenden Vögel. Proben werden in allen Lebensphasen vom Brutkasten bis zum Schlachthof genommen, außerdem auch bei der späteren Verarbeitung. Bei Rindern und Schweinen werden die Proben hauptsächlich im Zusammenhang mit Schlachtung und Verarbeitung entnommen. Hier ist festgelegt, dass in weniger als fünf Prozent der untersuchten Proben Salmonellen auftreten dürfen.
In den EFSA-Berichten finden sich nur wenige untereinander vergleichbare Daten zur Salmonellensituation in den EU-Mitgliedsstaaten, da der jeweilige Umfang der Untersuchungen sehr unterschiedlich ist. In manchen Ländern basieren die Ergebnisse auf uneinheitlichen Probenentnahmeverfahren und insbesondere für Schweine und Rinder finden sich zum Teil überhaupt keine Angaben. Die umfassendsten und am ehesten vergleichbaren Salmonellenstatistiken liegen für Masthühner vor.
Salmonellenfunde in finnischen Tieren und tierischen Erzeugnissen sind ausgesprochen selten. Systematische Lageberichte liegen seit dem Inkrafttreten des nationalen Salmonellenüberwachungsprogramms 1995 vor. Informationen zu Salmonellen und zwischen Tier und Mensch übertragbare Krankheiten finden sich u.a. auf den Webseiten des finnischen Zoonosezentrums.
Datenbanktabelle
Salmonellen in Masthühnerherden vor der Schlachtung in Ländern mit Überwachungsprogramm
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