Unter den branchenübergreifend für die Lebensmittelproduktion relevanten Faktoren sind Wasser und Böden von höchster Bedeutung. Die Sauberkeit, Fruchtbarkeit und Ergiebigkeit des Acker- und Weidebodens ist ebenso wichtig wie die Qualität von Grund- und Oberflächenwasser. Sie beeinflussen die gesamte Produktionskette des späteren Nahrungsmittels. Der finnische Erdboden zählt europaweit zu den reinsten, u.a. im Hinblick auf die Schwermetallbelastung. Auch die Süßwasservorräte im Verhältnis zur Einwohnerzahl belegen einen Spitzenplatz. Die Verfügbarkeit hochwertigen Wassers ist in zunehmendem Maße ein Wettbewerbsvorteil auf dem internationalen Lebensmittelmarkt.
Die finnische Lebensmittelproduktionskette zeichnet sich Im internationalen Vergleich auch durch minimalen Bakterienbefall aus. Salmonellen sind in Finnland, Schweden und Norwegen so selten, dass die Europäische Kommission eine Ausnahmeregelung gewährt hat: In diese drei Länder dürfen ausschließlich salmonellenfreie Fleisch- und Eiprodukte eingeführt werden. Die von Produzenten und Behörden gemeinsam realisierte Salmonellenabwehr erstreckt sich auf die gesamte finnische Produktionskette vom Viehfutter bis zur Verarbeitung und ihr Erfolg ist das Produkt jahrzehntelanger systematischer Arbeit.
Antibiotikaverabreichung und -resistenz hängen unmittelbar miteinander zusammen: Je mehr Antibiotika in der Nutztierhaltung verwendet werden, desto verbreiteter die Resistenz krankheitserregender Bakterien gegen diese Wirkstoffe – und umgekehrt. Finnland zählt zu den europäischen Ländern mit dem geringsten Antibiotikagebrauch bei Nutztieren. Entsprechend gut ist die Resistenzsituation, d.h. in der Humanmedizin verabreichte antimikrobielle Substanzen zeigen in Finnland allgemein eine gute Wirkung. Insbesondere die sog. Multiresistenz von Bakterien ist in Finnland ausgesprochen selten.
Ein weiterer wichtiger Gesundheitsfaktor ist Hygiene. Auch hier setzt Finnland europaweite Maßstäbe und fordert als eines von nur wenigen Ländern weltweit von Arbeitskräften im Lebensmittelsektor den Erwerb eines sogenannten Hygienepasses. Dieses Zeugnis bescheinigt umfassende Kenntnisse im sicheren Umgang mit Lebensmitteln – ein Können, das wesentlich zur makellosen Qualität finnischer Gastronomieprodukte beiträgt.
Oberes Bild: Pixabay/Engin Akyurt