Im Labor des finnischen Zolls werden jährlich etwa 2000 importierte Lebensmittel untersucht. Die Wahl der Stichproben richtet sich nach den Risiken, die dem Zoll aus eigener Erfahrung oder aus ausländischen Berichten bekannt sind. Ein wichtiges EU-weit verwendetes Werkzeug ist das von der EFSA koordinierte RASFF-System (Rapid Alert System for Food and Feed), in dessen öffentliches Register alle vorschriftswidrigen Produktchargen mit Angabe von Ursprungsort und Schadstoffgehalt eingetragen werden.

Auch das Importvolumen der jeweiligen Produktsorte ist ein Kriterium für die Stichprobenauswahl. Die Anzahl der vom Zoll untersuchten Tropenfrüchte (Orangen, Bananen usw.), Nüsse, Getreideprodukte und Kräuter stehen im direkten Verhältnis zu deren jeweiliger Importmenge. Von der Zollkontrolle betroffen sind pflanzliche Lebensmittel sowie Kombinationsprodukte, bei denen der Anteil tierischer Rohstoffe unter 50 % liegt.

Unter den vom Zoll entnommenen Proben finden sich pro Jahr etwa 50-100 vorschriftswidrige (2-4 %), deren Schadstoffgehalt so weit über dem Grenzwert liegt, dass ein Eingreifen erforderlich ist. Falls ein betroffenes Produkt als Bio-Lebensmittel deklariert war, ist es in manchen Fällen möglich, es stattdessen als konventionell durchgehen zu lassen. Gelegentlich ist auch die Umdeklarierung als Viehfutter möglich. Falls die beanstandeten Werte auch für einen möglichen alternativen Verwendungszweck zu hoch sind, wird die Produktsendung entweder vernichtet oder ins Ursprungsland zurückgesandt. Bei den vom Zoll abgelehnten Produkten handelt es sich in den meisten Fällen um kleine Produktchargen außereuropäischer Herkunft wie z.B. exotische Früchte.

Die Tabelle zeigt den Vergleich zwischen den gefundenen Rückständen in einheimischen und importierten Lebensmitteln. Aufgelistet sind Produkte, die sowohl in Finnland erzeugt als auch dorthin importiert werden und die in statistisch aussagekräftigem Umfang untersucht wurden. Die ausgewählten Produkte sind auch im Hinblick auf die Verbrauchsmengen relevant.  Die gefundenen Rückstände waren durchweg so gering, dass sie innerhalb der zulässigen Grenzwerte lagen. In vier der fünf Produktgruppen wurden mehr Rückstände in importierten Pflanzen gefunden als in finnischen. Besonders deutlich war der Unterschied zugunsten Finnlands bei Gurken und Tomaten.

Am meisten Pflanzenschutzmittelrückstände wurden in Erdbeeren und Äpfeln gefunden. Im Falle der Erdbeeren wies die Importware höhere Werte auf, bei den Äpfeln die finnische. Die Unterschiede waren jedoch marginal. Die Rubrik Getreide umfasst Weizen, Roggen und aus diesen hergestellte Produkte. In keiner der finnischen Getreideproben wurden Pflanzenschutzmittelrückstände festgestellt.

Pflanzenschutzmittelrückstände bestimmten Gemüse-, Obst-, Beeren- und Getreidesorten, 2016

Gurken Tomaten Erdbeeren Äpfel Getreide
Finnland Untersuchte Chargen 10 9 14 10 19
Mit feststellbaren Rückständen, Stk 6 3 10 8 0
Mit feststellbaren Rückständen, % 60,0 33,3 71,4 80,0 0,0
Ohne feststellbare Rückstände, Stk 4 6 4 2 19
Ohne feststellbare Rückstände, % 40,0 66,7 28,6 20,0 100,0
Import Untersuchte Chargen 28 17 35 56 4
Mit feststellbaren Rückständen, Stk 23 13 30 44 2
Mit feststellbaren Rückständen, % 82,1 76,5 85,7 78,6 50,0
Ohne feststellbare Rückstände, Stk 5 4 5 12 2
Ohne feststellbare Rückstände, % 17,9 23,5 14,3 21,4 50,0

Quelle: Zoll und Evira

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